Media Lab Düsseldorf 2012 – Hermann Nitsch
21.08.2012
Medieninstallation im Fachbereich Mediadesign der MD.H Düsseldorf von Elisabeth Mader, Adrian Bugaj, Daniel Jan Sopora und Jessica Kühn
In unserem Media Lab geht es um den noch lebenden und praktizierenden, österreichischen Künstler Hermann Nitsch, der vor allem Anderen mit Blut und Eingeweiden als Grundmaterial für seine Werke arbeitet. Nitsch wurde 1938 geboren und durchlebte den zweiten Weltkrieg im Kindesalter, was ihn von Grund auf prägen sollte. Sein Bestreben Bildhauer zu werden verwarf er schnell und widmete sich Zeit seines Lebens bis heute der Blutschüttkunst. Für ihn ist Blut der natürlichste Saft des Lebens und man sollte sich nicht vor ihm ekeln. In seinen mehrtägigen Aktionsmalereien, auch Orgien-Mysterien Theater genannt, die er zumeist auf seinem Schloss Prinzendorf in Niederösterreich abhält, präsentiere er zusammen mit Helfern seine Malereien und Kompositionen.
Höhepunkt dieser Aktionen sind zumeist Kreuzigungen, bei denen Freiwillige ans Kreuz gehangen, auch in Tierkörpern gehüllt, und mit Blut übergossen werden. Mit seiner Kunst möchte er sein ewig währendes Trauma , nämlich die Angst vor dem Tod, ausgelöst durch Nahtoderfahrungen in den Kriegsjahren, verarbeiten und den Menschen den Ekel vor der Natürlichkeit des Blutes nehmen.