Kinderbuch-App Knard mit deutschem Kindersoftwarepreis Tommi ausgezeichnet
30.10.2015
Am 16. Oktober wurde dieses Jahr zum 14. Mal auf der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Kindersoftwarepreis Tommi verliehen. Die KinderbuchApp ‘Knard ’, entwickelt von Christoph Minnameier in Zusammenarbeit mit Hennes Elbert (Illustration) und Bastian Kieslinger (Musik), wurde mit dem Sonderpreis der Kategorie Kindergarten/Vorschule ausgezeichnet.
Der Auswahlprozess des Tommi beinhaltet die Nominierung einer Vorauswahl von Apps und Spielen durch eine Fachjury. Innerhalb dieser Vorauswahl werden dann von bundesweit durch eigenständige Kinderjurys, die in öffentlichen Bibliotheken alle nominierten Medienprodukte sichten und bewerten, die Sieger ausgewählt. Laut den Veranstaltern des Preises wirkten dieses Jahr ca. 3600 Kinder in über 20 Bibliotheken an der Preisvergabe mit.
Die den Prozess begleitenden Medienpädagogen beschreiben den Umgang der Kinderjury mit Knard wie folgt: „Knard“ hat sich schnell in die Herzen der Kinder geschlichen. Gemeinsam mit Knard blätterten die Kinder sich in der leicht bedienbaren App durch ein fantasievoll gestaltetes Abenteuer, in dem es noch viel zu entdecken gibt. Die testenden Kinder hatten viel Spaß, die Animationen und Geräusche auf den Seiten zu entdecken, ließen sich von der stimmungsvollen Musik in den Bann ziehen und reagierten insbesondere auf direkte Ansprache, zum Beispiel auf Knards „Psst“, wenn er sich vorsichtig in die Höhle der Trolle schleicht, um die Eule zu befreien. Bei so viel Spannung gibt es jedoch immer wieder Passagen, in denen sich die kleinen Spieler entspannen konnten. So wird diese App zu einem fesselnden Abenteuer, das jedoch auch Raum zum Zurücklehnen gibt.
Quelle: www.kindersoftwarepreis.de
“Von den Kindern selbst ist die Auszeichnung natürlich das größte Kompliment”, sagt Christoph Minnameier, “und wir freuen uns natürlich besonders angesichts der Konkurrenz über den Preis. Knard war für uns ein Herzensprojekt und es ist schön, dass die App auch tatsächlich ankommt, bei den Kindern zuhause, bei der Kinderjury und natürlich auch zuvor bei der Nominierung durch die Fachjury. Denn auch wenn Kindersoftware im überfüllten MobileBereich noch eine potenziell etwas einfacher zu besetzende Nische ist, steht man auch dort in Konkurrenz zu etlichen Verlagen und auf Kinderapps spezialisierten Firmen die gerade in Deutschland recht stark vertreten sind.
Bei der Entwicklung habe ich neben meiner Rolle als Programmierer und Animator vor allem die Rolle als Autor genossen, und dass Knard als App und nicht als Kinderbuch erschienen ist, ist letztlich nur meiner Nähe zum digitalen Bereich geschuldet. Als Dozent an der MDH bin ich zwar in erster Linie für den Bereich Programmierung zuständig, muss aber auch den Bereich GameDevelopment als Ganzes verstehen. Einige Komponenten von Knard, wie z.B. die benutzte 2DAnimationssoftware ‘Spine’ werden mittlerweile auch an der MDH genutzt. Das gesamte Konzept (im Prinzip ein EBookReader, erweitert um Bilder, Animationen, Sprache und andere Effekte) zu entwickeln und den Eindruck eines ‘echten’ Buchs auf dem Mobilgerät auszureizen, hat mich persönlich z.B. im Bereich Mobile UX einiges dazu lernen lassen. Auch Aspekte wie Visibility, Marketing und Monetarisierung, konnte ich aus erster Hand erfahren, dazu hat man als Programmierer sonst wenig Gelegenheit (und Lust). Aber im Bereich Games allgemein und besonders als Dozent kommt man ja nicht umhin, sein Leben lang dazu zu lernen.
Der Tommi ist eine schöne Bestätigung, ein paar Dinge richtig gemacht zu haben. Und in Anbetracht der Tatsache, dass an unserer Hochschule immer wieder studentische Projekte Preise bzw. Wettbewerbe gewinnen (wie z.B. das Projekt Simon den Ubisoft Newcomer Award beim deutschen Entwicklerpreis) bin ich natürlich froh, auch als Dozent mal einen Preis vorweisen können. :)”