Mit Fingerspitzen zum leuchtenden Berg
30.03.2015
Green is beautiful. Because every time I like something, I’m told it’s green. Grass is green, trees, leaves, nature too... I like to dress in green
Bachelorarbeit im Fachbereich Mediadesign, 2015
Studentin: Tammy Jajes
Mentoren
Tobias Wühr
Birgit Burgmeister
Prof. Eduard Mittermaier
Dieses Zitat eines blindgeborenen Mädchens aus einem Buch von Sophie Calle, einer französischen Künstlerin, brachte mich auf die Grundfrage meines Bachelorprojektes: Welche inneren Bilder sehen blindgeborene Menschen? Was sehen sie in ihrer Fantasie? Und wie kann man ihre Welt ein wenig bunter machen? Diesen Fragen möchte ich nun in meinem Bachelorprojekt auf den Grund gehen und versuchen, mich in die Welt nicht sehender Kinder einzufühlen und diese für die Sehenden greifbar zu machen. Dazu habe ich mit blindgeborenen Kindern des Sehbehinderten- und Blindenzentrums Südbayern (SBZ) in Unterschleißheim eine Märchengeschichte erarbeitet und diese in einem Kinderbuch für sehende und nicht sehende Kinder mit taktilen und interaktiven Bildern festgehalten. Dabei haben sich sowohl die Märchengeschichte des Buches, als auch die verschiedenen Formen, Materialen und Texturen der taktilen Bilder aus den Gedanken der Kinder entwickelt. Die Kinder hinter dem Buch – Laura, Melih, Christina und Ahmad – werden in einem zusätzlichen Kurzfilm vorgestellt, in dem ihre Beteiligung am Projekt dokumentiert wird. Und schlussendlich bin ich bei der Frage gelandet: Wie überträgt man das, was ein Bild bei einem sehenden Menschen auslöst, auf etwas das man mit den Händen fühlt?
[1] Sophie Calle, ›M’as tu vue? – Did you see me?‹, Prestel Verlag, 2003; Frage an ein blindgeborenes Mädchen, was sie als ästhetisch empfindet.