Simulakrum

30.03.2015

Wir existieren zwei Mal. Ich und mein digitales Ich – mein Simulakrum.

Bachelorarbeit im Fachbereich Mediadesign, 2015
Student: Sebastian Ibler

Mentoren
Prof. Frank Rief
Prof. Eduard Mittermaier


Simulakrum – Sebastian Ibler

Wir existieren zwei Mal. Ich und mein digitales Ich – mein Simulakrum. Kevin Kelly spricht davon, dass­ es nicht mehr »nur« das Internet ist. Alle Server, alle Computer, alle Smartphones und Smartpads zusammen ergeben die größte und zuverlässigste von Menschen geschaffene Maschine. Das ist die digitale Welt. Und sie wächst, sie durchdringt unseren Alltag, registriert uns durch unzählige Sensoren um uns herum. Mein Smartphone weiß, wo ich bin, wen ich kenne, was ich geplant habe. Meine Smart Watch weiß, wie viel ich mich bewege und wie hoch mein Puls ist. Meine Smart Glasses wissen, was ich gesehen habe, wer mir aufgefallen ist und mit wem ich in der U-Bahn stand. Mein zukünftiger Kühlschrank weiß, was ich zuhause habe und was ich noch einkaufen muss. Das sind Teile meines Simulakrums. Doch wie sieht es aus und was macht es aus uns? Ich suche stellvertretend für alle Besitzer eines Simulakrums nach meinem. Ich möchte sehen, wie weit es bereits gewachsen ist, wie viel Wissen es über mich hat, wie es von mir lernt, an welchen Stellen meines Lebens es mir bereits heute unter die Arme greift und wie es sich in Zukunft entwickeln wird.