Von einem Projekt: Recherche, Analyse, Praxis und zurück. Unternehmensstrategie am Beispiel der SIGMA System Audio-Visuell GmbH.
25.06.2015
Der Theorie-Praxis Transfer ist in aller Munde und beschreibt eine der Kernkompetenzen der Fachhochschulen. Praktisches, wohlgemerkt verstanden als Wissensvermittlung, aus Büchern mit Beispielen. Das Masterseminar Medienökonomie und Medienwirtschaft an der MD.H ging einen anderen Weg: das reale Beratungsszenario für ein mittelständisches Unternehmen aus Düsseldorf war eine konkrete Herausforderung für die Studierenden des Fachbereichs Medien- und Kommunikationsmanagement.
Mit der Firma SIGMA aus Düsseldorf stand hierfür ein lokales Unternehmen zur Verfügung, das durch die Person des Geschäftsführers Herrn Schräger-Enkirch vertreten wurde. In einem Markt mit hoher Marktsättigung, anspruchsvollen Qualitätserwartungen der Kunden bei gleichzeitig starker Konkurrenz ist Marktdifferenzierung eines der obersten Ziele, um nicht früher oder später die Legitimation am Markt einzubüßen. Marktdifferenzierung und ein damit einhergehender wahrnehmbarer Mehrwert für den Kunden skizzierten die Ausgangs- und Problemlage für die Dienstleistungen im Bereich Veranstaltungs- und Medientechnik der Firma SIGMA. Vor diesem Hintergrund präsentierte Herr Schräger-Enkirch sein Unternehmen in der MD.H; in einem folgenden Briefing verschafften sich die Studierenden zudem einen ersten, systematischen Überblick über das Unternehmen. Doch damit nicht genug. In einem weiteren, rund dreistündigen Gespräch, das bei der Firma SIGMA durchgeführt wurde, stand die Vertiefung der Fragen zur Debatte. Aus den so ermittelten Informationen konnten Rückschlüsse gewonnen werden, die mit Trendanalysen zur Veranstaltungstechnik und dem Ergebnis einer umfangreichen Umfeldanalyse weiter vertieft wurden.
Am Ende einer umfangreichen Recherche-, Analyse- und Strategiearbeit kristallisierten sich schließlich fünf Anregungen heraus, mit denen die SIGMA System Audio-Visuell GmbH im Wettbewerb punkten kann. Aus diesem Pitch gingen schließlich zwei Vorschläge hervor, in denen Herr Schräger-Enkirch den Ansatz einer praktischen Umsetzung sah. In der Abschlusspräsentation wurden Chancen und Risiken einer Social-Media-Strategie mit Xing sowie der Trend und das Potenzial zum Thema Nachhaltigkeit/Green Meeting aufgegriffen.
Auch die vormals eingebrachte Idee, über die Gründung einer Eventagentur direkten Kontakt zum Endkunden aufzubauen, wurde von Herrn Schräger-Enkirch noch einmal als Diskussionsansatz in Erinnerung gebracht. Dass Beratung nur Erfolg haben kann, wenn diese sich konsequent am Kunden orientiert, und dessen Vorstellungen und Werte in die Strategie mit einfließen, ist eine Erkenntnis. Dass der Einblick in prekäre und intime Unternehmensinformationen von nachhaltigem Vertrauen, Fingerspitzengefühl und Empathie geprägt ist, eine weitere. Strategieentwicklung, wirtschaftliche Praxis und Consulting zwischen einem Unternehmen und einer Agentur ist ein dynamischer Prozess mit Unwägbarkeiten, die erfolgreich gemeistert wurden. Die Erkenntnisse aus diesem einmaligen Praxisprojekt mit einem Wirtschaftsunternehmen werden in weitere Praxisprojekte einfließen.