Wie wird eine Zeitschrift professionell gestaltet?
05.11.2015
Besuch der Grafik-Abteilung des Focus Money Magazin/Focus Magazin Verlag GmbH in München mit den Teilnehmern der Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print.
Hektik, Stress, ständig ändern sich Inhalte, Telefone klingen unnachgiebig – kein Ruhepol, alles ist in Bewegung. So oder ähnlich ist die Vorstellung unserer Großeltern von einem Zeitschriftenverlag. so geprägt durch den Film „Extrablatt“ (1974).
Die angehenden Mediengestalter der Mediadesign Hochschule wollten sich das einmal genauer anschauen. Aufgrund einer Einladung von Art-Director Ludger Vorfeld besuchten sie die Grafikabteilung der Zeitschrift Focus Money. Dort entsteht Woche für Woche das neue Layout für die aktuelle Ausgabe.
Ludger Vorfeld führte in den Ablauf ein: Eine gute Woche vor Erscheinen der neuen Ausgabe legt die Chefredaktion zusammen mit dem Artdirektor Ludger Vorfeld die Seitenstruktur fest. Es entstehen Scribbles für jede Seite. Nun folgt ein erstes Groblayout am Computer. Damit wird die Anordnung von Bildern, Grafiken, Überschriften und Texten verbindlich festgelegt und die Redakteure erhalten damit ihre Vorgaben für die Länge des Textes. Im Laufe der verbleibenden Zeit werden diese mit Inhalten aufgefüllt. Dabei wird das Layout ständig unter gestalterischen Gesichtspunkten optimiert. Der Leser soll ja den Inhalt so bequem wie möglich aufnehmen können.
Stehen die Inhalte fest, beginnt Sefa Ugurlu von der Bildtechnik/Produktionsleitung mit seiner Arbeit. Bilder, Anzeigen und Grafiken müssen so aufbereitet werden, dass ein optimales Druckergebnis entsteht. Sehr energisch erläutert Sefa Ugurlu die dabei entstehenden Probleme und wie er diese aufgrund seiner Erfahrung löst. Produziert wird sowohl die gedruckte Ausgabe als auch ein ePaper. Dabei wird die gedruckte Ausgabe 20 Mal häufiger verkauft als die Onlineausgabe.
Unvorhergesehene Ereignisse, Überstunden, Hektik - dies kommt so gut wie gar nicht vor. Die Entwicklung der jeweils aktuellen Ausgabe ist immer gut vorgeplant.
Autor: Prof. Franz Tomaschowski, Fachbereichsleiter Mediengestalter Digital und Print