Virtual Reality auf dem Vormarsch - ein Bericht über den VR Day am 20. Juli
25.07.2016
Prof. Dr. Christoph Minnameier und Prof. Dominik Mieth vom MD.H München Campus moderierten im Zuge des 2. Virtual Reality Days an der Fresenius Hochschule das Seminar „VR & Gaming“.
Am 20. Juli lud die Münchner Hochschule Fresenius zum zweiten interdisziplinären Virtual Reality Day ein. Zu den Gästen des Events zählten Firmenvertreter von BMW, Siemens, RTL2, Deutsche Bahn und weiterer Konzerne und KMU, ebenso wie Medienprofis aus Agenturen, Pressevertreter und Studenten.
Der Event sollte die Einsatzgebiete der VR in verschiedenen Branchen mit jeweils divergierenden Ausprägungen in den Fokus stellen. Sessions zu Themen wie „VR und Education“, „VR und Training“, „VR und Marketing“ und „VR und Gaming“ führten Interessierte in die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Technologien ein.
Die Professoren Christoph Minnameier und Dominik Mieth aus dem Fachbereich Game Design der MD.H München moderierten gemeinsam die Diskussion im Bereich VR und Gaming. Die Zahl der Gamer unter den Besuchern war an diesem Tag klar in der Minderheit - der Großteil der Besucher stammte aus Agenturen und Unternehmen, die VR vor allem in Bereichen wie Produktion und Vertrieb einsetzen wollen. Das Interesse an der Spielewelt war dennoch sehr groß, u.a. wohl weil Game-Developern im neu entstehenden und alle Märkte durchdingenden VR-Bereich eine Schlüsselrolle zukommt. Denn Spiele Engines (wie Unity oder Unreal Engine) sind derzeit das einzige technische Mittel, um interaktive Inhalte auf VR-Geräte zu bringen. Während also z.B. VR-Filme einfach mit Hilfe einer stereoskopischen Kamera gedreht und mit Hilfe spezieller Software abgespielt werden können, erfordern Inhalte, die auf Benutzereingaben reagieren sollen technisches Vorwissen in Bezug auf Games. Die Tatsache, dass die allermeisten VR-Anwendungen z.B. in den Bereichen Vertrieb, Education, Medizin (siehe hierzu diesen Artikel ), Produktdesign, usw. interaktiver Natur sind und sein werden, hat somit auch Einfluss auf die Chancen künftiger Games-Absolventen am Arbeitsmarkt: Es ist zu erwarten, dass Absolventen des Fachbereich Game Design, insbes. Game-Programmierer oder UX-Experten künftig vermehrt in andere Branchen, wie z.B. die Automobil-Industrie gebraucht werden.
Diskutiert wurde auch die Fragestellung, in welche Richtung sich der VR Markt zunächst primär orientieren wird. Setzt sich VR zunächst in anderen Bereichen durch, während die Spielebranche nur als Technologie-Geber fungiert? Oder wird es den Game Designern von morgen gelingen, ihre Spiele so auf VR anzupassen, dass nicht nur Effektfeuerwerke, sondern anspruchsvolle Inhalte mit erzählerischem Mehrwert entstehen?
Es bleibt spannend die VR Entwicklungen zu beobachten. Alles ist möglich.
Fotos: Michaela Haberlander