Unternehmenspräsentation und Fachvortrag der CALZEDONIA Germany GmbH
08.12.2018
Bereits vor anderthalb Jahren präsentierte sich das in Verona ansässige Modeunternehmen schon einmal den Studierenden der MD.H München, erläuterte seine Kunden- und Mitarbeiter- orientierte Philosophie sowie die Herausforderungen bei der Einführung seiner Marken auf dem deutschen Markt. Nun knüpften die beiden Vertreterinnen der Modegruppe, Vanessa Kirberg und Mira Kisser, an und beschrieben die Erfolgsfaktoren eines Unternehmens, das aktuell mehr als 4.500 Stores in 50 Ländern unterhält, in Deutschland in 2017 ein Umsatzplus von 8,5% verzeichnete und zwei Neueröffnungen pro Woche weltweit in Toplagen realisiert. „Wir sind zuversichtlich, dass es uns auch in Zukunft gelingen wird weiter zu wachsen“, so Mira Kisser.
In Düsseldorf ist die Deutschland-Zentrale der Calzedonia Gruppe - zu der die Marken Calzedonia (Legware/Beachware), Intimissimi (Underwear), TEZENIS (Underwear/Legwear/Oberteile und Pyjamas für ein junges Publikum) und FALCONERI (hochwertige Qualitäten auf natürlicher Basis) sowie aktuell zwei ausschließlich in Italien ansässige Marken („Signorvino“, Restaurant mit Weinverkauf, und „Atelier EMÉ für Brautmode) gehören - in 7 Jahren von 2 auf 50 Mitarbeiter gewachsen und umfasst derzeit die Bereiche PR & Commercial, , Visual Merchandising,Technical/ Store Planning, Training & Administration, Law, Expansion & Franchising, IT, Finance und HR. Eine der wichtigsten Aufgaben, nämlich die Optimierung der Produkt-, Verkaufs- und Kommunikationsstrategien auf den deutschen Markt, sowie das Produkttraining für die Mitarbeiter auf der Verkaufsfläche, werden von hier aus in enger Abstimmung mit dem Headquarter in Verona wahrgenommen.
„Der Erfolg des Unternehmens“, beschreibt Mira Kisser, „fußt auf definierten „Keys to success:
- Vertikale Integration. Das bedeutet: alles unter einem Dach. „Der Produktionszyklus wird autonom von uns gemanagt.“ In über 20 Produktionsstätten auf der Welt wird der komplette Produktionsprozess vom Design, über die Fertigung bis zur Verpackung und Vertrieb abgebildet. „Das ermöglicht es uns, schnell auf Marktbedingungen zu reagieren.“
- Distribution Channels. Der Vertrieb erfolgt über Stores, Online und mit Kooperationen und Kampagnen (beispielsweise auf internationaler Ebene mit Sarah Jessica Parker). „Unsere Philosophie besteht darin, den Kunden in den Store zu bringen. Dort können wir ihm einen Mehrwert durch exzellenten Service bieten“
- Beste Standorte. „Wir sind stolz, dass die jüngste Eröffnung eines Flagship Stores für Calzedonia und Intimissimi auf der 5th Avenue in New York erfolgt ist. Generell ist unsere Strategie, immer in Toplagen zu agieren, so beispielsweise auch in London, direkt bei der Station Oxford Circus.“
- Visual Merchandising. In Italien werden Testräume entwickelt, die dann pro Land auf der Grundlage von Feedbacks von der Verkaufsfläche angepasst werden. Den Store und District Managern fällt in diesem Prozess eine wichtige Rolle zu, denn sie setzen das Visual Merchandising gemeinsam mit ihren Mitarbeitern um und überprüfen die Effektivität.
- Schlüsselfaktor Mitarbeiter. Die Mitarbeiter spielen eine ganz besondere Rolle. Sie verkörpern die Werte „offen, authentisch, leidenschaftlich, dynamisch, pragmatisch und teamorientiert“. Eine Duz-Kultur und viele Mitarbeiter-Events unterstützen die freundliche und offene Umgangskultur. Neben Fitness-Kursen und Teamabenden stellen auch die jährlichen Conventions in Verona, zu dem alle Kollegen eingeladen werden, ein Highlight dar.
- Retail Approach. Alles fängt auf der Verkaufsfläche an und hört dort auch wieder auf. Dort „packen alle“ mit an - auch Führungskräfte. Der „District Manager“, der in der Regel 4 Stores betreut, ist mit den Store Managern für die Umsatzentwicklung, die Entwicklung, das Training und die Zufriedenheit der Mitarbeiter, den reibungslosen Ablauf der Logistik sowie für die qualifizierten Feedbacks zu den Produkten und dem Kaufverhalten der Kunden zuständig. Mira Kisser beschrieb den Studenten eine typische Woche eines District Managers, was – nach einem Training und entsprechender Eignung – eine Einstiegsposition für einen Modemanagement-Absolventen oder –Absolventin der MD.H darstellen kann.
Im Fachvortrag „Herausforderungen für das Brand Management aufgrund unterschiedlicher Marktanforderungen“ schilderte Vanessa Kirberg anschaulich die spezifischen Anforderungen und das Kaufverhalten des deutschen Kunden bzw. der deutschen Kundin. „Unternehmen können ihre Strategien strikt durchziehen oder besser: auf gewisse Marktanforderungen flexibel reagieren, um einen Mehrwert zu schaffen“, führte Kirberg aus. „Der deutsche Kunde braucht immer ein Argument für den Kauf, sein Augenmerk liegt auf der Qualität, und er ist „mehr Basic“ als der italienische Kunde.“ Diese Erkenntnisse fließen in die Gestaltung des Visual Merchandisings, der Anpassung von Kollektionen, des In-Store-Marketing-Materials sowie in die PR- und Social Media-Kampagnen ein. So sind auch die allgegenwärtigen Plakate der Calzedonia-Gruppe ein Ergebnis dieser Optimierungsprozesse.
Auf diese Weise fällt der Feedback-Kultur durch die Verkaufsmitarbeiter ebenfalls eine Schlüsselrolle zu. Interne Feedback-Apps sorgen - neben der Analyse der KPIs - für regelmäßigen Informationsfluss an das Brand Management.
Den Absolventen und Absolventinnen der MD.H stehen verschiedene Wege offen, ein Teil des Teams zu werden. Als Einstieg in die Führungsebene besteht die Möglichkeit, sich für das Store oder District Management zu bewerben. Für Praktika im Rahmen des Praxissemesters im Düsseldorfer Headquarter empfiehlt sich eine Initiativbewerbung. Wichtig für alle Positionen ist eine offene und leidenschaftliche Persönlichkeit mit „Anpacker-Mentalität“.
Mehr Infos unter careers.calzedoniagroup.com
Autor: Maren Müller-Bierbaum Fotos: Beatrice Burprich