Extrem – experimentelle Serien zur Darstellung von Hochsensibilität
22.09.2020
Bachelor - Arbeit von Birte Schultze (geb. Welte) (Media Design B.A.) berufsbegleitend
Pageartikel Ausgabe 10/20
Abschluss März 2020
Etwa 15–20 Prozent der Menschen zählen zu einer Personengruppe, die als hochsensibel bezeichnet werden. Diese zeichnen sich durch einen durchlässigeren Reizfilter sowie durch eine Vielzahl bestimmter (Charakter) Merkmale aus. Neben Vorteilen, wie einem Gespür für Mitmenschen, entstehen durch die ungefilterte Reizaufnahme und tiefgehendere Verarbeitung auch Nachteile wie ein ständiges Überfordert- und Überreizt sein. In unserer eher unsensiblen Gesellschaft werden diese Menschen oft als Sensibelchen o. ä. deklariert.
Um ein Verständnis von Normalsensiblen gegenüber Hochsensiblen zu schaffen und ein Nachvollziehen dieser besonderen Wahrnehmungsart zu ermöglichen, versucht die Arbeit mit experimentellen, typografischen Serien als Aufzeichnungen einer hochsensiblen Innensicht, Emotionen in beschriebenen Situationskontexten zu visualisieren.
Untermauert werden die Visualisierungen durch theoretische Texte, die neben einem aktuell gültigen Forschungsstand auch allgemeine sowie persönliche Erfahrungen zum Themengebiet wiedergeben. Die Gesamtgestaltung des Buches visualisiert zudem die Hochsensibilität auf der Metaebene sowohl durch die Wahl der verschiedenen Papiere als auch durch die Gestaltung der Texte, der Strukturierung des Buches sowie die Fülle an Darstellungen von Emotionen.