Forschungsinhalte
Forschungskooperationen
Kooperation mit der BAM
Die mdh und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben sich zur Kooperation auf dem wissenschaftlich-technischen Gebiet der Material- und Kunsttechnologie sowie den Digital Humanities zusammengeschlossen. Die BAM ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Sie ist zuständig für die Weiterentwicklung von Sicherheit in Technik und Chemie, sowie für die Durchführung und Auswertung physikalischer und chemischer Prüfungen von Stoffen und Anlagen, einschließlich der Förderung des Wissens- und Technologietransfers.
Das Ziel Zusammenarbeit mit der mdh ist es, neue material- und kunsttechnologische Zusammenhänge zu erschließen. Ein wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen Forschung bildet die Einbeziehung des maschinellen Lernens (KI, Künstliche Intelligenz), um Forschungsdaten aus unterschiedlichen Disziplinen intelligent zu vernetzen.
Weiterführende Links:
Imperial College London
Die mdh und das Imperial College London haben eine Zusammenarbeit für zukünftige Projekte beschlossen. Insbesondere Bereiche wie Audio-Experience-Design, Spatial-Hearing, Wearable-Embedded-Systems, Auditory-based Social-Interaction im Bereich AR/VR, Well-being Design, Responsible AI und AR/VR CAD-Systems stellen erste Themengebiete für gemeinsame Forschungsvorhaben dar. In den nächsten Monaten werden verschiedene Vertreter*innen der mdh und des Imperial College entsprechende Aktivitäten gemeinsam vorstellen, die wir auch an dieser Stelle veröffentlichen werden.
Kooperation mit der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) - The Phantom Haptics Device
Simulation von haptischen Feedbacks
Prof. Dr. Christoph Minnameier (Game Design)
Das "Phantom Haptics Device" ist ein Gerät, das haptisches Feedback simulieren kann. Somit können Widerstand und Kräfte von digitalen 3D-Objekten tatsächlich gefühlt werden, auch wenn sie in der Realität nicht physikalisch präsent sind. Der Lehrstuhl für klinische Neuropsychologie an der LMU, unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Schenk, nutzt das Gerät, um Patientenstudien im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit durchzuführen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Schenk wurde ein Konzept für eine über Skriptsprachen konfigurierbare Steuerungs- und Visualisierungssoftware für das Gerät entworfen, die anschließend vom MD.I HUB umgesetzt wurde.
Forschung im Bereich Mode
Nachhaltige Strategien für äthiopisches Design in Deutschland
Prof. Claudia Schwarz (Fashion Management)
Das Forschungsprojekt von Prof. Schwarz mit dem Titel „Nachhaltige Marketing- und Internationalisierungsstrategien für äthiopisches Design auf dem deutschen Markt“ verbindet Grundlagenforschung im Bereich nachhaltige internationale Wertschöpfungsketten mit praxisorientierten Vorhaben. In diesem Projekt wurden binationale Handelsbeziehungen in der Bekleidungsbranche aufgebaut und untersucht. Außerdem verfolgten die Partnerinstitutionen mit dieser Kooperation das Ziel, den Bekanntheitsgrad der äthiopischen Textil- und Modebranche in Deutschland zu vergrößern. Nachhaltige und traditionelle Herstellungsmethoden äthiopischer Modeschaffender sollten effektiv mit den Anforderungen und der Nachfrage auf dem deutschen Markt verbunden werden.
Das Projekt wurde im Rahmen ASA-Hochschule global, einem entwicklungspolitisches Lern- und Qualifizierungsprogramm der Engagement Global gGmbH angeboten, das größtenteils vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Partnerinstitution des Projekts war die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ Addis Abeba. Die Stipendiaten aus Deutschland und Äthiopien wurden in einem kompetitiven Verfahren ausgewählt. Die Forschungsmethoden umfassen sowohl qualitative empirische Methoden wie leitfadengestützte Interviews, als auch tiefe Sekundäranalysen bestehender Literatur.
Als Abschluss folgte die Konzeption eines Workshops für lokale äthiopische Modeschaffende, in dem relevantes Wissen für die Internationalisierung vermittelt wurde. Die Forschungsergebnisse werden zudem in Form eines Papers veröffentlicht und fanden Eingang in die Seminare von Prof. Schwarz. Letztlich wurde auch eine Bachelorarbeit mit dem Titel „Integrationsmaßnahmen für das lokale äthiopische Kunsthandwerk innerhalb der Supply Chain“ auf der Grundlage des Projekts erfolgreich umgesetzt.
Dress Code
Das Spiel mit der Mode
Professor Nicole Süß (Fashion Management)
Im Projekt „Dresscode - Das Spiel mit der Mode“ hat Prof. Süß in Kooperation mit der Bundeskunsthalle Bonn für die gleichnamige Ausstellung kuratorisch und als Autorin gewirkt. Die Ausstellung beschäftigte sich mit den Regeln und Vorgaben der Mode, sowie ihren Implikationen für soziale, berufliche oder ethnische Gruppen. Spielerisch hinterfragt die Ausstellung den Umgang mit Kleiderordnungen und tradierten Kodierungen. Sie beleuchtet mit unterschiedlichen Fragestellungen die internationale Mode als Spiegel von Gesellschaft und Individuum. Themen, wie Authentizität oder Markenfetischismus werden mit Exponaten von Keizo Motoda, Tom Sachs, Cindy Sherman, Oliver Sieber, Juergen Teller oder Kyoichi Tsuzuki in einen Dialog inhaltlich systematisiert und visualisiert.
Prof. Süß hat für den Audioguide zur Ausstellung kuratorisch gearbeitet und neben Hintergrundrecherchen zu den Exponaten auch inhaltliche Orientierung für die Autorin des Guides gegeben. Zudem hat sie die Sektionstexte der Ausstellung recherchiert, ausgearbeitet und erstellt.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind in das Praxisseminar „Entwurfsprojekte“ im Studiengang Fashion Design eingeflossen. Studierende haben sich mit Formen des Dress Codes theoretisch auseinandergesetzt und die aktuelle Bedeutung dieser Codes speziell im Hinblick auf die Pandemie praktisch in Projektarbeiten reflektiert.
Kooperation mit der Bundeskunsthalle Bonn
Forschung im Gaming-Bereich
Interaktive Multi-Agent Systeme für Game Design
Prof. Dr. Jan Kruse (Digital Film Design)
Das Projekt fokussiert auf den Game Designer als zentrale Figur in einem KI-System mit dem Ziel, Computerspiel-Level zu generieren, die sowohl gut spielbar sind, formalen Best-Practice-Kriterien genügen und gleichzeitig die Intention des Game Designers erfassen und umsetzen. Insbesondere wird das Multi-Agent-System eingesetzt, um diese Kriterien zu prüfen und damit die Qualität der Level zu evaluieren. Damit schließt sich der gestalterische Kreislauf von der Ideation, über das Generieren von Inhalten, hin zur Evaluierung dieser Inhalte. Aus diesem Projekt sind mittlerweile mehrere Konferenzbeiträge und Artikel in hochrangigen peer-reviewed Journals hervorgegangen. Zukünftige Arbeitsschritte sollen die Prinzipien und das Multi-Agent System mit dem Designer in-the-loop auf andere digitale Inhalte und deren Gestaltung erweitern.
Veröffentlichungen unserer Dozent*innen
Omnichannel Branding
Digitalisierung als Basis erlebnis- und beziehungsorientierter Markenführung
Prof. Dr. Carola Elias (Prof. Digital Leadership)
Blank polierte Markenbotschaften will heute keiner mehr sehen – sie wirken künstlich, standardisiert und verfehlen meist die Bedürfnisse der Kunden. Nur wer in der Lage ist, Daten und Inhalte individuell für den Kunden sinnvoll zu verknüpfen und echte Beziehungen aufzubauen, hat die Chance, zu einer geschätzten Marke zu werden. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, den Spagat zwischen IT, Customer-Service, Sales und Forschung und Entwicklung zu meistern und ein sinnhaftes Markenerlebnis zu schaffen.
Mit einer 360-Grad-Perspektive aus der Sicht von Unternehmen, Agenturen, Kunden und Wissenschaft zeigt dieses Buch, wie Erlebnispakete – individuell auf den einzelnen User zugeschnitten – über verschiedene Kanäle in Echtzeit kommuniziert werden können. Die Konzepte und Praxisbeispiele machen deutlich, wie Entscheider der Zerrissenheit zwischen unberechenbaren Kunden, Touchpoint-Overkill und Big-Data-Wahn einen klaren Handlungsfokus entgegensetzen können.
Cloud-Transformation
Wie Public Cloud Unternehmen verändert
Prof. Dr. Roland Frank (Digital Leadership)
Das Buch "Cloud-Transformation" beschäftigt sich mit der Frage, wie die Public Cloud die Kostenstrukturen von digitalen Geschäftsmodellen und damit bestehende Märkte signifikant verändert. Die Zusammenhänge zwischen den verwendeten Cloud-Architekturen, der Organisation des Unternehmens und den dadurch möglichen Preis- und Geschäftsmodellen werden übersichtlich und für den Einsatz im eigenen Unternehmen nutzbar aufbereitet.
Im Zentrum des Buchs steht die Entwicklung digitaler Märkte und die Rolle der sogenannten Null-Grenzkosten-Geschäftsmodelle. Durch diese Entwicklung können kleine Teams mit geringen Investitionen weltweit skalierende Geschäftsmodelle aufbauen. Die wirtschaftlichen Effekte werden anhand konkreter Beispiele nachvollziehbar dargestellt. Zusätzlich erhalten technische Laien einen Überblick, welche Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit ihrer digitalen Geschäftsmodelle besonders wichtig sind und wie Manager diese beeinflussen können. Zum Abschluss gibt das Buch Praktikern einen konkreten Leitfaden an die Hand, wie die Cloud-Transformation im Unternehmen durchgeführt werden kann.
Bausteine der digitalen Transformation
Prof. Dr. Roland Frank (Digital Leadership)
Immer mehr Unternehmen partizipieren über APIs an digitalen Ökosystemen und beschleunigen so die eigene digitale Transformation auf dem Weg hin zu einer Programmable Economy.
Das Buch "Bausteine der digitalen Transformation" liefert eine Übersetzunghilfe für technikbegeisterte Nichttechniker sein. Im Buch wird dargestellt, über welche Kerneigenschaften APIs die digitale Transformation von Unternehmen ermöglichen, wie sie bestehende Geschäftsmodelle verbessern und neue Geschäftsmodelle schaffen. Daneben geht das Buch auf notwendige Organisations- und Kulturaspekte sowie weitere Erfolgsfaktoren ein, um API Strategien erfolgreich im Unternehmen zu verankern.
Es ist nicht nur ein theoretischer Reiseführer. Anhand von fünf Fallstudien zur API-Transformation namhafter Unternehmen beleuchtet das Buch die Umsetzung in der Praxis: Commerzbank AG, Deutsche Bank, Lufthansa Cargo, Euler Hermes und SDA SE Open Industry Solutions.
Designing with Artificial Intelligence
Konferenz und Proceedings
Prof. Dr. Sebastian Löwe (Design Management)
Maschinell intelligente Systeme sind schon lange keine Science Fiction mehr. Uns umgibt als Nutzerinnen bereits eine überwältigende Vielzahl von intelligenten Anwendungen, die sich organisch in die Userinnen-Experience digitaler Produkte integrieren, Handlungsabläufe beschleunigen, Entwurfsprozesse unterstützen und sogar richtungsweisend beeinflussen. Diesem oftmals für die Nutzerin unbemerkten Prozess in der Gestaltungspraxis steht eine auffallende Leerstelle in der design-zentrierten akademischen Diskussion von anwendungsorientiertem KI-basiertem Design gegenüber.
Die Konferenz „Designing with Artificial Intelligence“ (dai) ging Fragen nach, die sich aus der Gestaltung von, für und mit Machine Learning-Algorithmen und Assistenzsystemen ergeben, etwa wie sich Aufgabe, Rolle und Verständnis von Gestalterinnen erweitern, wenn die Maschine Gestaltungsentscheidungen übernimmt und nicht nur passives Gestaltungswerkzeug ist. Was passiert, wenn Prognosen über persönliche Vorlieben, Gewohnheiten und Nutzerverhalten wesentlicher Teil der Userinnen-Experience werden oder wenn der Begriff und die Praxis dessen, was man Kreativität nennt, grundlegend verschoben wird?
Um diese Fragen zu beantworten, trafen sich im Rahmen der dai im September 2020 Designerinnen, Design-Managerinnen und Design-Theoretikerinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft im virtuellen Konferenzraum. Neben der akademischen Diskussion unterstützte die dai auch experimentelle gestalterische Formate. Der Sammelband der Konferenz steht als Online-Dokument kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Design und künstliche Intelligenz
Theoretische und praktische Grundlagen der Gestaltung mit maschinell lernenden Systemen
Prof. Dr. Sebastian Löwe (Design Management)
Intelligente Systeme im Design und sind keine Science-Fiction mehr. Sie sind bereits verbreitet, übernehmen Designaufgaben und modifizieren die User Experience grundlegend. Diesen Anwendungen für künstliche Intelligenz (KI) steht eine Lücke in der theoretischen Reflexion von intelligentem Design gegenüber, die das Buch „Design und künstliche Intelligenz. Theoretische und praktische Grundlagen der Gestaltung mit maschinell lernenden Systemen“ schließen möchte. Es zeigt, wie sich Aufgabe, Rolle und Verständnis von Gestaltenden erweitern, wenn die Maschine Gestaltungsentscheidungen übernimmt, wenn der Begriff und die Praxis dessen, was man Kreativität nennt, grundlegend verschoben wird. Somit erklärt es verständlich, was das Besondere an KI ist, welche Wirkungen KI auf Gestaltung hat und wie Gestalter:innen sich intelligente Systeme produktiv aneignen können.
Mehr Informationen: http://designundki.de
Big Data – Der Umgang mit persönlichen Daten
Auswirkungen des potenziellen Missbrauchs personenbezogener Daten auf das Online-Nutzerverhalten im Gesundheitsbereich
Martin Adam
Big Data kann, darf und sollte existieren, allerdings sollte besonders der User zukünftig bewusster entscheiden, was er preisgibt und was nicht. Die Studie Big Data - der Umgang mit persönlichen Daten befasst sich mit der Thematik um Big Data und dem potenziellen Datenmissbrauch personenbezogener Daten im Gesundheitsbereich. Dabei war das Ziel herauszufinden, ob sich das Userverhalten nach den Enthüllungen von Edward Snowden über das allgegenwärtige Ausspähen aller möglichen Daten verändert hat und zu prüfen, wie die Gesetzeslage und Regelungen wie AGBs derzeit ausgestaltet sind bzw. welcher Verbesserungsbedarf besteht.