Weltverbesserer an der MD.H
13.05.2009
Die erste SocialBar in München fand in den Räumen der Mediadesign Hochschule mit Unternehmensvertretern, Studierenden und Engagierten aller Couleur statt. Studenten der Hochschule unterstützten die Premiere organisatorisch.
Am Donnerstag, den 28.04.09, war es soweit. Ab 19 Uhr lauschten rund 40 Personen den fünf Vorträgen über soziale Projekte und deren Potenzial im Internet. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer in angeregter Runde über weitere Initiativen, Ideen, Absichten und knüpften natürlich Kontakte. Den Anfang in der Vortragsreihe machte Andreas Kopp, einer der Initiatoren der Münchner SocialBar, mit seinem Beitrag „Soziale Innovationen: Offline-Online-Mobile“. Damit machte er auf einen der Grundgedanken der SocialBar-Veranstaltungen aufmerksam: Die Vernetzung von Offline-Aktivitäten im Internet als eine Möglichkeit bzw. Notwendigkeit weltweit Aufmerksamkeit für soziale Projekte zu erregen und zur Mithilfe aufzurufen. Der zweite Referent, Marcus Ubani, stellte ein mögliches Werkzeug für dieses Ziel vor: Seine soziale Community „Active Life Community“ - interaktive Nachbarschaftshilfe“ (www.activelc.com). Dabei handelt es sich um eine Community, in der man Unterstützung für eigene soziale Intitiativen findet. Es geht hierbei immer um ein regionales Anliegen, direkt in der Nachbarschaft. Egal ob Lesestunden, Hilfe beim Einkauf, Straßenfeste, Klassentreffen oder Obdachlosenunterstützung. Bei dem dritten Projekt, vorgestellt von Gabi Lück, handelt es sich um das Social-Art-Projekt „Think-New" (www.think-new.org). Auf künstlerische Art und Weise wird hier auf Missstände in der Welt aufmerksam gemacht. Es werden offline Think-New-Sticker an ausgewählte Orte, Fenster oder Gegenstände platziert und die Gesamtkomposition per Video oder Foto auf der Homepage hochgeladen. Anschließend stellten Mirjam Maier, Peter Kral und Lorenz Hartung „Wikando“ ( www.wikando.de) vor. Bereits u. a. vom Gründerwettbewerb der Financial Times ausgezeichnet, handelt es sich hierbei um eine transparente Plattform, die Projekte verlinkt und u. a. auch Spenden weiterleitet (zu 100%). Die Plattform finanziert sich über die Gebühren teilnehmender Unternehmen. Zum Abschluss gab Jan Linhart einen spontanen Bericht über die geplante Plattform „The Planetary Agora“. Hierbei handelt es sich um erste Ansätze für eine Plattform, auf der politische Meinungen frei geäußert und ausgetauscht werden können. Demokratie, an der jeder teilnehmen kann. Nach München geholt haben die SocialBar die Veranstalter Andreas Kopp und Ernesto Arturo Márquez Waldthausen aus München. Die SocialBar ist, nach eigenen Angaben, ein dezentrales Treffen von Weltverbesserern, Web-Aktivisten, Social Entrepreneurs, NGOs, ehrenamtliche Helfer, Politiker und Unternehmen. Man trifft sich, um sich kennen zu lernen, neue Projekte zu entdecken, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationen einzugehen. SocialBars fanden bereits erfolgreich in vielen anderen Städten, wie z. B. Berlin, Hamburg und Augsburg, statt.
Autor: Nadja Bissinger