Düsseldorfer Gamedesigner der MD.H auf der Global Game Jam in Köln!

08.04.2012

Beim Global Game Jam treffen sich jedes Jahr über die ganze Welt verteilt Spiele-Entwickler, Visualartists, Programmierer und alle, die gute Ideen haben, um an einem Wochenende zusammen Videospiele zu entwickeln. Oragnisiert wird dieser Event von der International Game Developers Association (IGDA).

Der diesjährige Game Jam fand vom 27. bis zum 29. Januar statt. Insgesamt haben sich 11.000 Entwickler in 244 Städten getroffen und in kleinen Teams insgesamt 2.300 Spiele ausgetüftelt. Darunter waren auch wir, drei Game Design-Studenten aus Düsseldorf, die zum Game-Jam im Kölner Gameslab gefahren sind, um die Mediadesign Hochschule zu vertreten. Am Freitag gegen 15 Uhr trafen wir im Kölner Gameslab ein und konnten auch schon die Rechner aufbauen. Gesponsert wurde die Game Jam in Köln unter anderem von Red Bull. Wir deckten uns also schon mal vorausschauend mit den bereitgestellten Energy-Drinks ein und schauten uns dabei selbst im dazu geschalteten Live-Stream zu. Nachdem sich gegen halb 5 die Tische gefüllt hatten, die Monitore leuchteten und die Lüfter surrten, warteten alle 60 Teilnehmer gespannt auf die Keynotes von Will Wright und anderen Gamedesignern, die die Game Jam traditionell eröffnen.

Keynote

Inspiriert von den Vorträgen der Profi-Spiele-Entwickler, die über Livestream gesendet wurden, machten wir uns ans Brainstorming. Das Thema war die aus der nordischen Mythologie stammende Midgardschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Nach einem intensiven philosophischen Gedankenaustausch über Thor, die Unendlichkeit und den Spielspaß, entschlossen wir uns dazu, zwei Wikinger aneinanderzuketten und vor einer riesigen Schlange davonlaufen zu lassen.

Pitching der erarbeiteten Konzepte

Unser Team bildete sich dabei aus den drei MD.H-Studenten Mario Semelka, Mareike Bohler, Max Menschel und den Kommunikationsdesignern Michael Koloch und Tobias Seeger von der Fachhochschule Dortmund. Ohne lange Umschweife begannen wir hochmotiviert mit der Entwicklung des ersten Prototyps in der Unity 3D Game Engine. Die Verteilung der Aufgaben war einfach, und so konnte jeder, vollgepumpt mit Energy-Drinks in einer unglaublich produktiven Atmosphäre arbeiten. Trotz typischem LAN-Party-Setting dachte keiner daran zu spielen oder im Internet zu surfen. So ist es nicht verwunderlich, dass wir überrascht waren, als plötzlich gegen 9 Uhr morgens die Sonne aufging und uns daran erinnerte, dass es an der Zeit war, frühstücken zu gehen oder sich etwas auszuruhen. Nach einer halben Stunde Schlaf und einem Frühstück in der Kölner Innenstadt machten wir uns dann sofort wieder an die Arbeit. Auch wenn die Nacht anstrengend war, hatten wir kaum an Produktivität eingebüßt.

Energydrinks für die Programmierer

Wir konnten unseren spielbaren Prototypen, der bisher aus zweifarbigen Kästchen auf einem grauen Hintergrund bestand, mit den fertigen 3D-Assets zu einem spaßigen und herausfordernden Spiel ausbauen. Wir waren stolz, die Ergebnisse bei der Zwischen-Präsentation um 16.30 Uhr, welche auch die Halbzeit der Game Jam markierte, vorzustellen. Die zweite Hälfte der Game Jam war nicht weniger erfolgreich, dafür aber viel anstrengender. Nach mittlerweile ungefähr 15 Dosen Red Bull pro Person begannen wir die zweite Nacht mit ausführlichem Spiele-Testen und stellten einen neuen Aufgabenkatalog zusammen. Wir hatten einen fertigen Prototypen, der Spaß machte, und wollten an dem Spielprinzip und der Steuerung nichts mehr ändern. Also verbrachten wir die zweite Nacht hauptsächlich damit, eine Intro-Sequenz, Menüs und die gefürchteten Sound-Effekte ins Spiel einzubauen. Als die Sonne nach ungefähr 40 Stunden ohne Schlaf zum zweiten Mal aufging, war an konzentriertes Arbeiten kaum mehr zu denken. Der Großteil der Teilnehmer war entweder damit beschäftigt, sich wach zu halten oder zu schlafen. Eine beeindruckende Ruhe herrschte im Raum und überall lagen völlig erschöpfte Spiele-Entwickler. Nach zwei Tagen ohne Schlaf legt man sich eben dorthin, wo gerade Platz ist. Die größte Entwicklung haben die Spiele wohl in der letzten Stunde vor Ende der Game Jam gemacht. Mit dem blinkenden Countdown im Nacken herrschte gegen 16.30 Uhr große Aufregung im Saal. In jedem Team wurden letzte, ausstehende Assets eingebaut und Bugs behoben. Leute liefen von Tisch zu Tisch um sich gegenseitig zu beraten und die Reporter bekamen letzte Interviews. Nervös wurde durcheinander geredet, getestet und programmiert.

Hektik vorm Showdown

Wir schafften es, unseren Prototyp nach unseren Vorstellungen zu optimieren und waren nervös, aber dennoch Stolz darauf, ihn auf der Bühne präsentieren zu dürfen. Insgesamt sind auf der Game Jam in Köln 15 völlig unterschiedliche Spiele entstanden, die das Thema auf interessante Weise aufgegriffen haben.

Die Games

Hier eine Auswahl der interessantesten Spiele:

OBELISQUE

“Obelisque” takes the player to an ancient, abandoned city on a planet far away. Without memory, the player needs to solve riddles to understand his role on the events that lead to his loss of memory.

"Obelisque"
SEQUPES

One Player enters notes into the sequencer. The second player can then confirm the notes by replaying them. Or he ignores him, if he doesn’t like the music. Replayed music becomes part of an ongoing music-loop. Old loops get deleted when new loops enter, so the music kinda evolves through gameplay.

Sequpes
MINDLOOP

“MindLoop” is an infinite looping game where you use your own brain waves to rebuild a constantly collapsing track. How to play: In this game, you need to control your own mental state. Yellow blocks are controlled by meditation. Red blocks are controlled by concentration. Green blocks need you to stay both calm and concentrated.

"MindLoop"

Goal: Make the best time possible. Unser vorgestelltes Spiel lässt sich als Zwei-Spieler-Koop-Jump’n’Run bezeichnen. Die Spieler sind aneinandergebunden und fliehen vor einer riesigen Schlange. Die Spieler-Avatare sind 2 Wikinger von verfeindeten Stämmen, die sich hassen. Um zu überleben, müssen sie zusammenarbeiten. Beide möchten als Held sterben und nach ihrem Tod nach Walhalla gehen, doch nur einer von beiden kann es schaffen. Um ein Held zu werden, müssen die Spieler auf dem Weg Bier und Schatztruhen mitnehmen, um Punkte zu sammeln. Dabei können sie springen und den anderen Spieler mit dem Seil ziehen. Hat einer von ihnen genug Punkte erreicht, gelangt er in den Helden-Modus und hat fünf Sekunden Zeit, in das Maul der Schlange zu springen, sich zu opfern und das Spiel zu gewinnen. Schafft er es nicht, so hat er alle Punkte verloren und das Spiel geht weiter. Stirbt einer der Spieler ohne im Helden-Modus zu sein, verlieren beide Spieler.

Der vordere Spieler sammelt eine Schatztruhe ein

Der hintere Spieler leuchtet grün. Er ist im Helden-Modus und muss nun versuchen sich dem Monster zu opfern

Fazit

Es bleibt zu sagen, dass es viel Spaß gemacht hat, am Global Game Jam teilzunehmen. Es wurden viele tolle Spiele entwickelt, und wir haben dabei sehr viel gelernt. Der Global Game Jam ist ein großartiges Event, an dem wir nächstes Jahr sicher wieder teilnehmen werden. Autoren: Mario Semelka, Mareike Bohler und Max Menschel Global Game Jam und GGJ Köln im Internet