Wenn das Fernsehen der Zukunft Zukunft braucht.
29.04.2013
Im Rahmen des Moduls Public Relation unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Schicha besuchten die Studierenden der MD.H die jährlich stattfindende Medienversammlung NRW in Köln.
Neben Medienexperten wie Dr. Frauke Gerlach (Vorsitzende der Medienkomission der LfM), Richard Gutjahr (Moderator, Journalist und Blogger) und Dr. Alexander Kissler (Medienwissenschaftler, Kulturjournalist und Sachbuchautor), waren auch wir, die Medien-und Kommunikationsmanager 04/12 der MD.H Düsseldorf mit von der Partie.
Das Thema lautete: „Das Fernsehen der Zukunft“. Kernfragen und Diskussionsanreize waren: Wie sieht das Fernsehen der Zukunft aus, gibt es noch Qualitätsfernsehen und wird Fernsehen in naher Zukunft noch über die Fernsehröhren laufen?
Dr. Jürgen Brautmeier (Direktor LfM) und Dr. Marc Jan Eumann (Staatssekretär bei der Ministerin für Bundesangelegenheiten NRW) sprachen sich über aktuelle Mängel im deutschen Fernsehen aus. Zu wenig Qualität und Individualität seien vorzufinden. Neue „Macher“ braucht Deutschland, die das Fernsehen in eine neue Zukunft tragen. Mit neuen Ideen und innovativen Programmen. Moderatorin Elisabeth Neumann bedankte sich bei beiden Medienexperten, griff nach dem Publikumsmikrofon und eröffnete die Podiumsdiskussion. Ganz vorne mit dabei durften die Studierenden der MD.H Düsseldorf ihre Ansichtsweisen und Meinungen über die Qualität des Fernsehen vertreten. Nach so viel Aufregung, gab es erst einmal eine Mittagspause. Dort wurden nicht nur die anwesenden Medienexperten, sondern auch die Studierenden mit leckerem Essen versorgt.
Spannend wurde es dann, als der bekannte Internetstar Cengiz Dogrul über seinen Youtube Kanal PONK berichtete. PONK erfreut sich reger Internet-Beliebtheit und veröffentlicht in der Woche fünf bis sieben Videos. Inhalte sind oftmals Parodien von Musikvideos, gemeinsam mit dem Youtube Kanal Y-titty, Streetcomedy, aber auch Internetmobbing und Gesellschaftsthemen sind Bestandteil des PONK-Programmes. Cengiz Dogrul stellt trotz seines großen Erfolges klar, dass PONK das Fernsehen nicht ersetzt. Sein Erfolg erklärt er sich durch die gezielte Ansprache der jungen Zielgruppe und deren Interaktion und Mitwirkung am Programm. Im Anschluss stellte Alexander Kissler in seinem Vortrag die Frage, wo es im deutschen Fernsehen noch Qualität zu finden gäbe und beschrieb den Zustand des deutschen Fernsehens als „Verdauungsfernsehen“. Er kritisierte dabei neben den privaten auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die ihre Aufgaben zu bilden und zu Informieren nicht nachkommen würden. Der Zuschauer würde neben Sendungen wie „Mitten im Leben“, oder Reportagen über beispielsweise Prostituierte nichts wertvolles und informatives vermittelt bekommen.
Richard Gutjahr griff im Anschluss das Thema auf, dass in naher Zukunft das Fernsehen und das Web-TV durch Second-Screens in einer Koexistenz leben werden. Damit die Möglichkeit besteht, internationale Sendungen wie die „Stefan Raab-Show“ auf Smartphones zu verfolgen. Alles in allem war die Medienversammlung ein unterhaltsamer und informativer Tag für uns Studenten der MD.H Düsseldorf, der mit einer großen Runde Kölsch feierlich sein Ende fand.
Autor: Amelie Kilx und Simone Müller