Nina Hein zur Professorin für Modemangement an der MD.H Berlin berufen
19.12.2014
In ihrer Antrittsvorlesung "Redefining Beauty - Die Kategorie Schönheit in der Mode am Beispiel von Miuccia Prada" referierte Nina Hein über die Begrifflichkeit von Schönheit in Bezug auf Kollektionsgestaltung und Stilempfinden.
„Wie findet Ihr diese Kollektion?“ Fragt die Dozentin vor Begeisterung sprühend in die Runde. „Total hässlich!!“ Ist die kurze, klare und der Dozentin völlig befremdliche Antwort der Studierenden.
Diese Kurzform einer Anekdote aus dem Alltag war Ausgangspunkt der Antrittsvorlesung von Nina Hein für die Professur im Fachbereich Modemanagement am 11.12.2014. Beim Betrachten und Bewerten von Mode sei die Kategorie Schönheit eine zentrale Beurteilungsgrundlage. Gerade im Alltag geschehe es auch Modefachleuten schnell, eine Kollektion als „schön“ oder „häßlich“ zu klassifizieren. Laut Nina Hein handele es sich dabei um unzureichende Einschätzungen, die der Komplexität des Gegenstandes nicht gerecht werden können. Ausgehend von dieser Erfahrung kreiste der Vortrag um die Frage, ob Schönheit überhaupt eine relevante Kategorie in der Mode sein könne. Als Beispiel diente die berühmte Spitzen-Kollektion Herbst/Winter 2008 der Designerin Miuccia Prada, die in der Branche auch als Königin des „Ugly Chic“ bezeichnet und gefeiert wird. Mit ihrer Mode versuche Prada den Begriff Schönheit neu zu definieren. Ihr ausgesprochenes Ziel sei es, Kollektionen zu gestalten, die es der Trägerin erlauben, ein komplexes Selbstbild zu entwerfen. "Sie strebt eine Mode an, die Klischees vermeidet, stereotype Schönheitsbilder hinterfragt und gegebenenfalls dekonstruiert", so der Kommentar der angehenden Professorin.
Prof. Nina Hein ist diplomierte Modedesignerin und arbeitet seit 2007 als Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen für Design. Neben der Lehrtätigkeit produzierte sie zehn Jahre lang Modevideos für das Internet-Format FashionDaily.TV. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit stellt die innovative Inszenierungen von Mode in realen Räumen dar. Grundlage ihrer Vermittlungsarbeit ist die Verknüpfung von Modepraxis mit Modetheorie.
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