Silke Hofmann zur Professorin für Modemanagement an der MD.H Berlin berufen

06.08.2015

In Ihrer Antrittsvorlesung „Was ziehe ich heute an – die psychologische Bedeutung unserer Kleiderwahl“ referierte Silke Hofmann am 16. Juli 2015 über den Einfluss der Bekleidungsgestaltung auf die Psyche des Menschen.


Antrittsvorlesung Prof. Silke Hofmann, Foto: Stefanie Sauer

„Was ziehe ich heute an?“ ist eine Frage, mit der wir uns jeden Morgen beschäftigen. Silke Hofmann analysierte die psychologische Bedeutung der Kleiderwahl zunächst anhand der haptischen und visuellen Wahrnehmung des Trägers. Dabei zog sie unter anderem die Bedürfnishierarchie des Psychologen Abraham Maslow und das Rhesusaffen-Experiment des Verhaltensforschers Harry Harlow hinzu. Auch ihre erste Begegnung mit einer einheitlichen Kleiderordnung während ihres Auslandsaufenthalts in der Ackworth School Yorkshire (GB) fungierte als autobiografische Quelle der Analyse. "Die Schuluniform diente dazu, das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken und Kleidercodes auszuschalten", so Silke Hofmann. Diese Konsequenz habe sie als durchaus positiv empfunden. Auch im Arbeitsleben könne die Kleiderwahl einen tiefen Einfluss auf die Psyche des Trägers ausüben. In der Studie „Enclothed Cognition“ von Hajo Adam und Adam Galinsky der Northwestern University (USA) fanden die Wissenschaftler beispielsweise heraus, dass Probanden durch das Tragen eines reinweißen Laborkittels erheblich genauer arbeiteten als in herkömmlicher Freizeitbekleidung. Daraus ergab sich, dass die Symbolik und die Erfahrung in dem getragenen Kleidungsstück auch über die Dauer des Tragens hinaus auf die Träger einwirke, selbst, wenn das Kleidungsstück nicht mehr getragen werde.

Im Anschluss der Antrittsvorlesung wurde Silke Hofmann feierlich von Alexander Bretz und Prof. Nina Hein zur Professorin im Modemanagement ernannt.


Überreichung der Urkunde und des Talars von Alexander Bretz (l.) und Prof.  Nina Hein (r.)  an Prof. Silke Hofmann (m.), Foto: Stefanie Sauer